Der große Forscher der Eisenmetallurgie - Karl Heinrich Adolf Ledebur

Karl Heinrich Adolf Ledebur wurde am 11. Januar 1837 in Blankenburg geboren. 1856 war Ledebur schon Praktikant auf der Eisenhütte in Zorge. Im gleichen Jahr ging er dann zum Studium an das "Collegium Carolinum" nach Braunschweig. Aus finanziellen Gründen mußte Ledebur aber schon 1858 wieder abbrechen. Er wirkte aber, erst in Zorge, dann in Rübeland, interimistisch als Werkleiter. Die Zulassung zum Examen als Hüttenoffiziant erhielt er 1859 und nach der Prüfung nahm Ledebur die Tätigkeit als Hüttenaspirant im Hüttenwerk des "Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode" in Ilsenburg an. 1864 wurde er schon Hüttenkontrolleur.
1866 heiratete Ledebur die Tochter des Hütteninspektors
Eduard Schott. 1869 bis 1871 leitete Ledebur dann die Eisegießerei "Schwarzkopf" in Berlin. Anschließend ging er an die "Gräflich Einsiedelschen" Hüttenwerke nach "Gröditz".
1874 wurde der "Lehrstuhl für Eisenhütten- und Salinenkunde" an der "Bergakademie Freiberg" errichtet und Ledebur am 1. Dezember zum Leiter berufen. Diese Funktion hatte er bis zu seinem Tode inne. Ab 1875 war er auch Leiter des Eisenhüttenlaboratoriums.
Im Jahr 1882 gelang Ledebur der Nachweis von "Mischkristallen" aus Eisen und Kohlenstoff im Roheisen. Diese Kristalle werden ihm zu ehren, Ledeburit genannt.
In den Jahren 1896 bis 1898 war Ledebur sogar in Japan tätig. Dort war er als Berater beim Aufbau der Eisenindustrie und die Japaner boten ihm sogar den Lehrstuhl für Eisenhüttenkunde an der Univer-
sität von Tokio an. Das kaiserliche Stahlwerk in Yamata ist nach seinen Plänen errichtet worden und die Einrichtung, im Wert von rund 5 millionen Reichsmark wurde aus Deutschland geliefert.
Zwischen 1899 und 1901 und wieder zwischen 1903 und 1905 war Ledebur Rektor der "Bergakademie Freiberg".
Ledebur hat auch viele Schriften verfaßt. Sein, 1889 erschienenes, "Hand- und Lehrbuch der Eisenhüttenkunde" wurde in 5 Auflagen gedruckt. Seine ganzen Werke wurden in viele Sprachen übersetzt.
Ihm wurden auch Orden verliehen, so zum Beispiel in Rußland, Japan, Spanien und Sachsen. Der Neubau des Eisenhütteninstitutes an der Bergakademie (1930) wurde "Ledebur-Bau" benannt. In Freiberg und Blankenburg tragen Straßen seinen Namen.
Adolf Ledebur starb am 7. Juni 1906 in Freiberg